Ein Tag im Krähenversteck


Tom Sykes, Direktor von Sykes Media, renommierter Spezialist für Schädlingsbekämpfung und Jagd im Vereinigten Königreich. Verfasst von Tom Sykes, Direktor von Sykes Media

Einführung in die Schädlingsbekämpfung im Vereinigten Königreich

Seit vielen Jahren unterstütze ich Wildhüter und Landwirte bei der Kontrolle von verschiedenen Schädlingsarten, die sich negativ auf ländliche Gebiete auswirken. In Großbritannien zählen Füchse, Marderartige, Tauben und Rabenvögel zu den „Schädlingen“. Ein Schwerpunkt meiner Sommerarbeit liegt in der Bekämpfung von Rabenvögeln – insbesondere Aaskrähen, Dohlen und Raben –, die sich an Futterstellen für Schafe bedienen. Diese mit Pellets gefüllten Tröge sind eine leichte Nahrungsquelle für die Vögel. Wenn sie unbeaufsichtigt bleiben, kann dies zu erheblichen finanziellen Verlusten führen – durch verschwendetes Futter und durch Krankheiten, die über Vogelkot verbreitet werden.

Nahaufnahme von Schafspellets in einem Futtertrog mit Krähenattrappen und Flinte – zeigt Schädlingsbekämpfung.

Erkundung vor der Krähenjagd

Da Landwirte vermehrt Vogelschwärme an den Futterstellen meldeten, kam ich früh morgens an, um das Gebiet zu erkunden und potenzielle Jagdmöglichkeiten zu identifizieren. Ohne festen Plan brachte ich allgemeines Jagdzubehör mit – darunter Tarnnetze und Attrappen –, um flexibel auf verschiedene Szenarien reagieren zu können.

Wie bei jeder Jagd verbessert eine gründliche Vorbereitung die Erfolgsaussichten erheblich. Ich verbrachte den Vormittag damit, die zahlreichen Wege und Felder abzufahren und durch Fernglas die Felder zu beobachten. Schließlich konnte ich den besten Ort für einen Hinterhalt bestimmen.

Jäger in Tarnkleidung mit Flinte hinter einem Versteck – demonstriert Krähenjagd mit ShotKam.

Lockbildmuster und Bau des Verstecks

Die größte Ansammlung von Krähen befand sich bei einem Trog neben einem Baumstreifen. Die Vögel nutzten das Gehölz als Anfluglinie und flogen im letzten Moment ein. Eine unterbrochene Hecke bot den perfekten Ort für einen Hinterhalt. Das Versteck am Ende der Hecke ermöglichte eine gute Sicht auf die anfliegenden Krähen. Die Attrappen sollten die Vögel dazu bringen, weiter ins Feld hinein zu fliegen und somit in Schussweite zu kommen.

Nach einer kurzen Beobachtungsphase setzte ich den Plan um. Ich fuhr mit dem Fahrzeug über das Feld, um die Krähen zu verscheuchen, und baute mein Versteck mit minimaler Störung auf. Innerhalb weniger Minuten war alles vorbereitet, das Fahrzeug versteckt, die Attrappen aufgestellt – und ich bereit zum Schießen.

Die Attrappen bestanden aus Kunststoffkörpern und Sillosocks, arrangiert in einem Muster, das eine natürliche Szene darstellen und eine Öffnung vor dem Versteck freihalten sollte. Einige Attrappen wurden auf den Trog gestellt, andere mit speziellen Halterungen in Bäume und die Hecke platziert. Die Sillosocks lagen vor und links vom Versteck, um die Vögel gezielt zu lenken. Zwei Hypa-Flaps sorgten zusätzlich für Bewegung.

Als alles bereit war, zog ich mich ins Versteck zurück, lud mein Gewehr und wartete auf die ersten Krähen.

Schaubild eines Lockbildaufbaus mit markierten Positionen der Attrappen und des Verstecks.

Die perfekte Kombination aus Flinte und Munition

Ich nutzte meine bewährte Remington 1100 mit 28-Zoll-Lauf und fester Halbchoke. Ich schätze ihr robustes Design und das sanfte Schussverhalten – besonders in Kombination mit der kraftvollen Gamebore Pigeon Extreme 34g Patrone, Größe 5. Zwar sind diese Patronen für Lockjagd fast zu stark, aber ideal für hoch fliegende Vögel.

Die ersten Krähen kamen bald. Sie flogen wie erwartet über den Baumstreifen und über die Attrappen – allerdings blieben sie eher am äußeren Rand. Das war jedoch kein Problem, denn mit der Remington und den Gamebore Patronen konnte ich sie gut erreichen.

Gamebore Pigeon Extreme Patronen in der Hand eines Jägers.

FF6 Flapper von Flightline Decoys

Mit frisch erlegten Krähen setzte ich meinen Flightline Decoys FF6 Flapper ein. Das Gerät nutzt einen toten Vogel, um einen anfliegenden Vogel zu imitieren – dadurch wird Bewegung erzeugt und weitere Krähen werden angelockt. Obwohl primär für Tauben konzipiert, kann die Flügelgeschwindigkeit reduziert werden, um den trägen Flug einer Krähe nachzuahmen. Leider hatte ich den Erdspieß vergessen und musste improvisiert einen Zweig verwenden.

Kaum war der Flapper in Position, wurde die Lockwirkung deutlich stärker. Viele junge, unerfahrene Krähen flogen ohne Scheu ins Bild. Es gab kaum Pausen zwischen den Aktionen – der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.

Krähenattrappen im Feld mit eingeblendetem FF6 Flapper zur besseren Lockwirkung.

Tipps zur Krähenjagd

Krähen sind sehr wachsam und schwer zu überlisten. Ihre Schnelligkeit ermöglicht es ihnen, alles zu prüfen – jedes verdächtige Detail kann sie abschrecken. Sobald sie jedoch in Reichweite sind, sollte man nicht zu weit vorhalten, da sie oft langsamer fliegen als man denkt.

Ich schieße sitzend und führe das Gewehr über die Versteckkante. So bleibe ich unbemerkt, kann ruhig anlegen, mitziehen und rechtzeitig abdrücken. Diese Technik ist besonders effektiv bei jungen, unerfahrenen Krähen, die einfach weiterfliegen.

Jäger zielt mit Flinte hinter Tarnung – zeigt ShotKam bei Krähenjagd.

ShotKam als Trainingshilfe

Die Analyse meiner ShotKam-Aufnahmen hat meine Schießfähigkeiten erheblich verbessert. Ich konnte dadurch lernen, wie ein korrektes Zielbild aussieht – und, wichtiger noch, wo meine Fehler liegen. Das hat meine Treffsicherheit und Effizienz im Feld deutlich erhöht.

Schwierige Schüsse entstehen oft beim Nachfassen, wenn Vögel ausweichen. Ich stellte fest, dass ich Nachschüsse überstürzte. Der Schlüssel ist: kurz pausieren, erneut zielen, dann sauber abdrücken – das wirkt zwar langsam, ist aber sehr effektiv.

Mehrere Vögel treffen

Wenn mehrere Vögel im Anflug sind, schieße ich zuerst auf den schwierigeren – also weiter entfernten oder schwerer anzuvisierenden – und dann auf den näheren. So habe ich mehr Zeit für beide. Diese Technik lässt sich ideal mit Doppelzielen auf dem Schießstand trainieren.

Dohle, Rabe und Aaskrähe auf rostigem Metalluntergrund.

Actionreiche Jagd

Die Krähen folgten dem Plan perfekt, nur die Distanzen variierten. Präzision über viele Schüsse hinweg aufrechtzuerhalten ist schwierig. Doch mit Konzentration gelang es mir, viele Treffer zu landen – der Landwirt war zufrieden, und die Arbeit war erfolgreich erledigt.

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